Einladung: Literaturnachmittag am 8.9.22 / Thema: Polnische Literatur

Herzliche Einladung zum nächsten Literaturnachmittag!

Wir treffen uns diesmal am Donnerstag, den 8. September 2022, um 16 Uhr, im Erinnerungsatelier Dieter Eidmann

(Aschersleben 32, 17379 Ferdinandshof, Infos: 039778/20305)

Wir haben die Polnische Literatur als Schwerpunkt ausgesucht.
Jeder ist herzlich zur kostenlosen Veranstaltung nach Aschersleben 32, wenn möglich per Anmeldung 039778/20305  (zu Tee, Kaffee und Kuchen) eingeladen.
Man muss keine “belesenen” Voraussetzungen mitbringen, aber gerne sein Lieblingsbuch zum Themenbereich!!

Jan Potocki - Die Handschrift von Saragossa

Veranstaltungen im Erinnerungsatelier Dieter Eidmann

Nächster Lesenachmittag am 25.11.23

Nächster Lesenachmittag am 25.11.23

Herzliche Einladung zum Literaturnachmittag  in das ErinnerungsAtelier Dieter Eidmann   Am 25.11.2023 ab 15:00 Uhr! Unser Thema zum Jahresende heißt:    PRÄGENDE BÜCHER   Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Startseite!

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25.06.2022: Lesenachmittag “Osteuropäische Literatur”

Büchertisch Osteuropäische Literatur

am 25. Juni 2022

Angelika Janz, Michael Schmal und Cornelie Müller-Gödecke stellten  Werke derosteuropäischen  Literatur, begleitet von einem  musikalischen Intermezzo (Heinz-Erich Gödecke), mit musikalischen Untermalungen von Heinz-Erich Gödecke.

Nachfolgend finden Sie Informationen zu den vorgestellten Werken, klicken Sie dazu auf das jeweilige rechte Symbol.

Oskar Jan Tauschinski: Sakrileg

Oskar Jan Tauschinski: Sakrileg Oskar Jan Tauschinski: Sakrileg

  • Herausgeber: ‎  Union, Berlin 1983
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • 110 Seiten

Der Autor in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Jan_Tauschinski

Tauschinski kam durch seine Beziehung zur 27 Jahre älteren Dichterin Alma Johanna Koenig mit den literarischen Kreisen Wiens in Berührung. Als polnischer Staatsangehöriger musste Tauschinski nach seinem Studium in Wien 1938 in die polnische Armee einrücken, geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurde 1940 nach Wien entlassen. 1944 war er in Gestapohaft. Nach Kriegsende zunächst als Keramiker tätig, wandte er sich bald der Schriftstellerei zu und war Herausgeber und Übersetzer aus dem Polnischen und Amerikanischen. Tauschinski verfasste v. a. Romane, Erzählungen, Kinder- und Jugendbücher. Sein literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Staatspreis für Jugendliteratur (1957 und 1962), dem Theodor-Körner-Preis (1955 und 1961) und dem Jugendbuchpreis der Stadt Wien (1962). Von 1952 bis 1979 arbeitete er als Lektor und Herausgeber im „Österreichischen Buchklub der Jugend“. Neben seiner literarischen Eigentätigkeit wirkte er verdienstvoll als Übersetzer (unter anderem polnische Lyrik) sowie als Nachlassverwalter und Herausgeber der Werke von Alma Johanna Koenig, Helene Lahr und Marlen Haushofer.

Ernst Wiechert: Die Mutter - Das einfache Leben - Die Jeromin Kinder

Ernst Wiechert - Die Jeromin-KinderErzählungen:

  • Die Mutter
  • Das einfache Leben
  • Die Jeromin-Kinder

Ernst Wiechert in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Wiechert

Ernst Wiechert (* 18. Mai 1887 in Kleinort, Kreis Sensburg, Masuren; † 24. August 1950 in Uerikon im Kanton Zürich, Schweiz) war ein deutscher Lehrer und Schriftsteller. Von Anfang der 1930er bis weit in die 1950er Jahre hinein war er einer der meistgelesenen deutschen Autoren. Er zählt zu den Schriftstellern der Inneren Emigration im Nationalsozialismus.

Jewgeni Samjatin;

Samjatin: Die HöhleDie Höhle

  • übersetzt von Gabriele Leech-Anspach
  • ISBN 10: 3596292964 / ISBN 13: 9783596292967
  • Verlag: Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, 1989

Jewgeni Iwanowitsch Samjatin in der Wikipedia:  https://de.wikipedia.org/wiki/Jewgeni_Iwanowitsch_Samjatin

Aus dem Artikel im Neuen Deutschland: Wer Glück hat, besitzt einen Höhelngott:

Jewgeni Samjatin war in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine Entdeckung, gleich anderen, lange in ihrer russischen Heimat verschwiegenen »schädlichen« Schriftstellern und ihren Werken (wie auch »Die Baugrube« von Andrej Platonow). Diese Samjatin-Ausgabe ist ein Kleinod, zumindest so lange, bis auch der ganze phantastische Erzähler wieder neu zugänglich gemacht wird.

Ossip Mandelstam: Gedichte

Ossip MandelstamOssip Mandelstam – Gedichte

  • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch; 7. Edition (1. Mai 1983)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 68 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3596253128| ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596253128

Ossip Emiljewitsch Mandelstam in der Wikipedia:  https://de.wikipedia.org/wiki/Ossip_Emiljewitsch_Mandelstam

Dieser Sammelband erschien im Original 1928 als letzte Publikation des Dichters, der 1934 den Stalinistischen »Säuberungen« zum Opfer fiel. Er vereint die Bände ›DerStein‹ ( 1913), ›Tristia‹ (1922) sowie alle nach der Oktoberrevolution entstandenen Gedichte. In seiner ›Notiz‹ zur deutschen Erstausgabe schrieb Paul Celan über diese Verse:
»Wie bei kaum einem seiner dichtenden Zeit- und Schicksalsgenos-sen in Rußland … ist bei Ossip Mandelstam das Gedicht der Ort, wo das über die Sprache Wahrnehmbare und Erreichbare um jene Mitte versammelt wird, von der her es Gestalt und Wahrheit gewinnt: um das die Stunde, die eigene und die der Welt, den Herzschlag und den Äon befragende Dasein des Einzelnen. Damit ist gesagt, in welchem Maße das Mandelstamsche Gedicht, das aus seinem Untergang wieder zutage tretende Gedicht eines Untergegangenen, uns Heutige angeht.«
Bruno Schulz: Die Zimtläden

Bruno SchulzBruno Schulz: Die Zimtläden

  • Herausgeber ‏ : ‎ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 7. Edition (8. März 2008)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 232 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3446230033
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446230033
  • Originaltitel ‏ : ‎ Sklepy cynamonowe, Roj

Bruno Schulz, geboren 1892 als Sohn eines jüdischen Tuchhändlers im galizischen Drohobycz, studierte Architektur und verdiente seinen Lebensunterhalt als Kunstlehrer an einem Gymnasium seiner Heimatstadt. Mit zwei schmalen Büchern schrieb er sich – nach Kafka, Rilke und Proust, neben Thomas Mann und James Joyce – in den dreißiger Jahren an die Spitze der Weltliteratur: Die Zimtläden (Hanser 1961, Neuübersetzung 2008) und Das Sanatorium zur Sanduhr (Neuübersetzung 2011). In seiner polnischen Heimatstadt (heute Ukraine), die 1939 von der Roten Armee und 1941 von den Deutschen besetzt wurde, schuf Bruno Schulz phantastische und groteske Traumbilder. Sein von Nöten, Obsessionen und Bedrohung geprägtes Leben endete 1942 tragisch: Bruno Schulz wurde das Opfer eines Ehrenhandels zwischen zwei Gestapo-Offizieren. Zu seinen Verehrern gehören Primo Levi und Cynthia Ozick, John Updike, Philip Roth, J. M. Coetzee und David Grossman.

 

21.05.22 – Literatur und Kunst aus Russland und der Sowjetunion des letzten Jahrhunderts

Büchertisch am 21. Mai 2022

am 21. Mai 2022 – 16:00 Uhr

Manuskripte brennen nicht!
Michail Bulgakow in “Der Meister und Margarita”, 1928

Angelika Janz, Michael Schmal und Cornelie Müller-Gödecke stellten herausragende Werke der sowjetischen und russischen Literatur des 20. Jahrhunderts vor, begleitet von einem  musikalischen Intermezzo (Heinz-Erich Gödecke), samt einer  Ausstellung klassischer russischer Literatur- und Kunst-Publikationen.

Nachfolgend finden Sie Informationen zu den vorgestellten Werken, klicken Sie dazu auf das jeweilige rechte Symbol.

Venedikt Jerofejev - Die Reise nach Petuschki

Wenedikt Jerofejew - Die Reise nach PetuschkiVenedikt Jerofejev: Die Reise nach Petuschki – ein Poem, übersetzt von Natascha Spitz

  • Originaltitel ‏ : ‎ Moskwa- Petuschki
  • Herausgeber ‏ : ‎ Piper Taschenbuch; 21. Edition (1. März 1987)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • 176 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3492206719 | ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3492206716

Petuschki

das ist eine kleine Stadt nordwestlich von Moskau an der Strecke Moskau – Vladimir.

Berühmt und berüchtigt wurde sie durch das Poem
Die Reise nach Petuschki
des Dichters Wenedikt Jerofejew.

Dieses Poem ist der Monolog eines Trinkers, der mit dem Zug nach Petuschki fahren und seine Liebste mit den blonden Zöpfen besuchen möchte.

Auf der Seite www.petuschki.de finden Sie eine photographische Arbeit mit Zitaten aus diesem Buch, erlebt am selbigen Ort von Cornelie Müller-Gödecke

 

Daniil Charms - Fälle

Daniil Charms - FälleDaniil Charms – Fälle: Und weitere Prosa, Szenen, Dialoge – übersetzt von Peter Urban

  • Herausgeber ‏ : ‎ Matthes & Seitz Berlin; 1. Edition (29. April 2021)
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 367 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3751806113 |   ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3751806114

Daniil Charms, geboren 1905 als Daniil Iwanowitsch Juwatschow in St. Petersburg, war Gründungsmitglied der avantgardistischen Künstlergruppe OBERIU, die nach zwei Jahren 1930 verboten wurde. Nach zwei Verhaftungen starb er 1942 in der psychiatrischen Abteilung des Kresty-Gefängnisses. Erst seit der Perestroika wird sein umfangreiches Werk aus dem Nachlass herausgegeben und erfreut sich seither ungebrochener Beliebtheit.

Peter Urban, 1941 in Berlin geboren, war ein Schriftsteller, Übersetzer und langjähriger Lektor und Verleger. Nach dem Studium der Slawistik, Germanistik und Geschichte in Würzburg und Belgrad war er von 1966 bis 1968 als Lektor für slawische Literaturen im Suhrkamp Verlag tätig und später einer der Mitbegründer des Verlags der Autoren. Ab 1989 arbeitete er als freier Schriftsteller und Übersetzer, und setzte mit seinen herausragenden Čechov-Übersetzungen Maßstäbe. Peter Urban erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. den Übersetzerpreis der Akademie für Sprache und Dichtung und den Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis. Er war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Tschingis Aitmatow - Der Tag zieht den Jahrhundertweg

Tschingis Aitmatow - Der Tag zieht den JahrhundertwegTschingis Aitmatow – Der Tag zieht den Jahrhundertweg (И дольше века длится день) – (auch: Ein Tag länger als das Leben)

  • ASIN ‏ : ‎ B007EEZRNA
  • Herausgeber ‏ : ‎ Berlin/ Verlag Volk u. Welt; 5. Auflage, (1. Auflage Broschur) (1. Januar 1984)
Boris Wassiljew - Im Morgengrauen ist es noch still

Boris Wassiljev - Im Morgengrauen ist es noch stillBoris Wassiljew – Im Morgengrauen ist es noch still – А зори здесь тихие.

Eine bewegende  sowjetische Erzählung, in der fünf Soldatinnen versuchen, eine Überzahl deutscher Fallschirmjäger zu stoppen.

Während des Großen Vaterländischen Krieges bekommt die Flak-Einheit von Sergeant Waskow eine Gruppe kriegsfreiwilliger junger Frauen zugeteilt. Waskow hat große Zweifel, ob die meisten überhaupt zur Soldatin taugen. Als sie entdecken, dass deutsche Fallschirmjäger ins Hinterland abgesprungen sind, bleibt nur wenig Zeit zum Überlegen. Der Kommandant wählt fünf Mädchen aus, die ihn bei der Operation, die feindlichen Soldaten gefangen zu nehmen, unterstützen sollen. Die kleine Truppe muss jedoch bald feststellen, dass anstelle der angenommenen zwei, 16 schwer bewaffnete deutsche Soldaten abgesprungen sind. Eines der Mädchen wird zur Einheit zurückgeschickt, um Verstärkung zu holen. Die anderen können mit geschickten Ablenkungsmanövern den Gegner eine Weile zurückhalten, bevor sie den ungleichen Kampf aufnehmen müssen …

  • ASIN ‏ : ‎ B003OIVPS6
  • Herausgeber ‏ : ‎ Verlag der Nation (1. Januar 1977)

 

 

Wassili Schukschin - Roter Schneeballstrauch

Wassilii Schukschin - Kalina KrasnajaWassili Schukschin – Roter Schneeballstrauch – Калина красная

Eine LIebesgeschichte und der Versuch, wieder im heimatlichen Dorf Fuß zu fassen und zu lieben.

Gefühlsentladungen und pragmatischer Bauernverstand, kindliches Liebesbedürfnis und Zynismus, Schwäche, uneigennützige Güte und abgründige Bosheit..

  • ASIN ‏ : ‎ B001NWJXDE
  • Herausgeber ‏ : ‎ Verlag Volk und Welt.; 1. Auflage (1. Januar 1981)
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 654 Seiten

 

Jewgeni Samjatin - Die Höhle

Jewgeni Samjatin - Die HöhleJewgeni Samjatin – Die Höhle – Пещера

Evgenij Samjatin gilt als “der am härtesten mit dem politischen System in seiner Heimat kollidierende Anti-Utopist”. Schon die Veröffentlichung einer Kurzfassung der Utopie “Wir”, die im Jahre 1927 in russischer Sprache in Prag erfolgte, zwang Samjatin zur Flucht nach Paris, wo er 10 Jahre später verstarb.

Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch (1. Januar 1989)
ISBN-10 ‏ : ‎ 3596292964 | ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596292967

Eine Rezension: “Wer Glück hat, besitzt einen Höhlengott” im Neuen Deutschland

Ossip Mandelstam - Gedichte

Ossip Mandelstam – Gedichte – СтихотворенияOssip Mandelstam

Wir Lebenden spüren den Boden nicht mehr,
Wir reden, dass uns auf zehn Schritt keiner hört,
Doch wo wir noch Sprechen vernehmen, –
Betrifft’s den Gebirgler im Kreml.
Seine Finger sind dick und, wie Würmer, so fett,
Und Zentnergewichte wiegts Wort, das er fällt,
Sein Schnauzbart lacht Fühler von Schaben,
Der Stiefelschaft glänzt so erhaben.
Schmalnackige Führerbrut geht bei ihm um,
Mit dienstbaren Halbmenschen spielt er herum,
Die pfeifen, miaun oder jammern.
Er allein schlägt den Takt mit dem Hammer.
Befehle zertrampeln mit Hufeisenschlag:
In den Leib, in die Stirn, in die Augen, – ins Grab.
Wie Himbeeren schmeckt ihm das Töten –
Und breit schwillt die Brust des Osseten.

Einige Links:

Dieter Eidmann

Dieter Eidmann

Künstler, die sich nicht den herrschenden Zwängen unterordnen wollten, haben daher die unterschiedlichsten Verweigerungsformen entwickelt; z.B. die Intellektualisierung oder die pragmatische Verweigerung durch subjektive Kunst.

Dieter Eidmann

Dieter Eidmann - Helle Blicke
Herzliche Einladung zum Literaturnachmittag in das
ErinnerungsAtelier Dieter Eidmann

Unser Thema heißt: wieder
 
PRÄGENDE BÜCHER
 
Welches Buch hat Euch/Sie in Kindheit und Jugend besonders beeindruckt und geprägt?
 
Das erfahren und vermitteln wir – wer mag – am Samstag, den 9. März um 15 Uhr in Aschersleben, Dorfstraße 32.
 
Anmeldungen wie immer erbeten unter 039778/20305 und per Mail janz.a@web.de
 
Für das leibliche Wohl wird ist  – wie stets – gerne  gesorgt.
 
Ich freue mich auf Euch, auf Sie!
Bücherstapel - Prägende Bücher
Dieter Eidmann

Dieter Eidmann (*15.10.1940; † 27.5.2017) war ein deutscher Bildhauer, Maler, Schmuckgestalter und Fotograf.
Als Steinbildhauer arbeitete er konkret –  mit dem Schwerpunkt „Formdurchdringungen“.
In seiner Malkunst orientierte er sich an der informellen Malerei der 60er Jahre und an der japanischen Kalligrafie.

Leben und Wirken

Dieter Eidmann absolvierte von 1956 bis 1959 eine Ausbildung zum Goldschmied in  Düsseldorf. 1959 bis 1961 studierte er an der Werkkunstschule Wuppertal Bildhauerei bei Kurt Schwippert.
Sein Studium der Bildhauerei setze er von 1961 bis 1968 als späterer Meisterschüler von Karl Hartung an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin fort. Während seines Studiums arbeitete er als Bühnenarbeiter an verschiedenen Theatern Berlins, als Eisengießer in einer Berliner Gießerei und als Restaurator, so auch im Schloss Charlottenburg. Eidmann gilt als Mitbegründer der ersten Jugendkunstschulen in NRW der 70er Jahre, die ihren Anfang in Wuppertal fanden und später die außerschulische Kunstpädagogik der BRD prägten.

Bis 1981 arbeitete er neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Kunsterzieher in Wuppertal, Radevormwald, Schwelm und Köln und übernahm einen Lehrauftrag an der Gesamthochschule Wuppertal. in Schwelm betrieb er zwischen 1985 und 1987 die  Schmuckgalerie „Clip“ und die Fotogalerie „Schwarzweiß“. 1988 bis 1993 arbeitete er als freischaffender Bildhauer in Wuppertal.
Dieter Eidmann - Foto Renate Mangoldt

Seit1993 lebte er als Bildhauer und Maler zurückgezogen im vorpommerschen Dorf Aschersleben zusammen mit seiner Frau, der Autorin, Künstlerin und Kunstpädagogin Angelika Janz, mit der er 2005 die mehrfach ausgezeichnete KinderAkademie im ländlichen Raum konzipierte.

Künstlerehepaar Dieter Eidmann Angelika Janz

Ausstellungen

Während der fast 25 Lebens- und Arbeits-Jahre in Aschersleben stellte Dieter Eidmann unter anderem in Pasewalk, Greifswald, Neustrelitz, Neubrandenburg, Pampin und in einer großen Retrospektivausstellung in der Orangerie Putbus unter dem Titel „Gedankensehen“ aus – zusammen mit Angelika Janz.

Nach seinem Tod am 27. Mai 2017 fanden jedes Jahr retrospektive Ausstellungen statt. Im Todesjahr im Soziokulturellen Zentrum St, Spiritus in Greifswald unter dem Titel „Asketische Fülle“, im Vorpommerschen Künstlerhaus Heinrichsruh 2018 unter dem Titel “„BewegGründe”, 2019 im Ameos Klinikum Anklam unter dem Titel „Durchdringungen“ und 2020 im Kunstraum Ziethen zusammen mit Angelika Janz unter dem Titel „Form und Text“.

9. April 2022 – Eröffnung des Erinnerungsateliers

Endlich konnte das Erinnerungsatelier Dieter Erdmann in Aschersleben eröffnet werden, nachdem mit der  Vorbereitung viele Monate ins Land gegangen waren und im November 2021 die Einweihungsfeier der drei Ausstellungsräume und mit den vier Skulpturen im Gartenbereich coronabedingt ausfallen musste. Zur Freude der Initiatorin Angelika Janz und ihrer fleißigen Helferinnen Gabi und Annelie Tesch mit sachkundiger Unterstützung von Henry Tesch in baulichen Anliegen waren 35 interessierte Besucherinnen und Besucher von nah und fern gekommen.

Die Einführung übernahm Angelika Janz. Sie schilderte den langen Vorlauf mit Beantragung der Unterstützung bei Kreis und Förderinstitut M-V über den Vorpommern-Fonds, um das vielfältige Werk des Malers und Bildhauers lebendig zu halten. Schließlich soll das Atelier zu wechselnden Ausstellungen des Werkes von Dieter Erdmann, des 2017 verstorbenen Künstlers, auch Veranstaltungen und Werkstätten in seinem Sinne für die interessierte Öffentlichkeit, für jung und alt,  anbieten. Gerade junge Leute sollen die Möglichkeit haben, sich mit Texten und Musik zu präsentieren, ebenso gibt es  Angebote für kulturell interessierte BürgerInnen wie Lesungen, Vorträge oder ein Hörspielnachmittag.

Erinnerungsatelier Dieter Eidmann - Eröffnungsrede Angelika Janz

Der einstige Meisterschüler von Karl Hartung, Dieter Eidmann, arbeitete in den letzen zweieinhalb Jahrzehnten überwiegend in Graniten aus Schweden und Afrika. Nur zu Beginn einer Skulpturbearbeitung verwendete er Maschinen und arbeitete dann  „klassisch“ mit Hammer und Meißel, zum Ende hin viele Wochen lang mit Diamant-Schleifpapier, um eine gespannte, samtene Oberfläche zu erwirken, ähnlich einem lebendigen Körper. Die einzelnen Formen durchdringen einander wie in einer sanft geschwungenen Landschaft in unseren Regionen – so  bei der „Liegenden Durchdringung“. Der Betrachter erfährt beim Sehen eine Art „Mehrdimensionalität“ der einander fast übergangslos durchdringenden Formen auch bei den Stelen, die die Freude an der Erfindung und Durchdringung von Formen zu Bewusstsein bringen. Eine feste Interpretation ließ der Künstler offen, überließ sie dem Betrachter selbst, der oft über die Intensität der Ausdruckskraft des bearbeiteten Steins staunt.  Ja, das Berühren der Oberflächen der Granitarbeiten ist ein haptisches Erlebnis!

Erinnerungsatelier Dieter Eidmann
Erinnerungsatelier Dieter Eidmann
Erinnerungsatelier Dieter Eidmann - Vitrinen

Die sogenannten „Archiplastiken“ aus Gips vermitteln  – geschützt unter einer Glasvitrine – die Möglichkeit der Umsetzung in ungewöhnliche architektonische Konzepte, die etwas „Erhabenes“ vermitteln. Sie entstanden in komplizierten  Bearbeitungs- und Gussprozessen, sind  z. T. mehrteilig. Viele seiner Bildhauer- Skizzen aus früheren Tagen entwickelten sich aus diesen sanft geschwungenen ineinandergreifenden und einander durchdringenden abgerundet -geometrischen Formen mit Schattenwürfen, je nachdem, wie das Licht auf sie fällt, um sie noch einmal in ihrer Tiefe zu erleben.

Susan Sonntag sagte einmal: „Schönheit liegt nicht an der Oberfläche, sondern liegt in der Tiefe.“ Das gilt auch für die Malerei des Künstlers, die von der räumlichen Kraft der Farbe lebt.  Hier sind Tuschen und  Gouache-Farben, zum Teil vermischt mit feinem Granitsand, in kräftigen Pinselstrichen oder im pastosem Spachtelauftrag entstanden. Auch angesichts des malerischen Werkes ist der Betrachter aufgerufen, die eigene Betrachtungsweise zu entwickeln. Zur informellen Malerei kam der Künstler, der sehr zurückgezogen in Ascherleben lebte, von der Bildhauerskizze zur Kalligrafie und von dort zur Gouache, zum Teil mit großen japanischen Pinseln oder mit Spachteln. Viele der farbig oft gewagten und lebensfreudigen Werke entstanden in wenigen Minuten nach einer Zeit der Meditation  vor dem weißen Blatt, zumeist auf Büttenpapier. Dieter Eidmann unterstützte Angelika Janz intensiv bei der Gründung und Realisierung der „KinderAkademie im ländlichen Raum“, – er war selbst Mitbegründer der Jugendkunstschulen in den 70er Jahren.

Erinnerungsatelier Dieter Eidmann - Eröffnungskonzert

Die Eröffnung wurde von Künstlern verschiedener Disziplinen gestaltet. Zum Wesen des Steins vermittelte Michael Schmal mit dem Vortrag des Gedichtes „Ich klopfe an die Tür des Steins“ von der Nobelpreisträgerin 1996 Wislawa Szymborska einen expressiven lyrischen Dialog.

Annelie Tesch las einfühlsam das für Dieter Eidmann geschriebene Gedicht „Steinaufblitzen“ von dem Kunsthistoriker, Soziologen,  Dichter und Performer Jerzy Kaczmarek, der 2021 verstarb.

Wunderbare Musikstücke spielten das Ehepaar Patricia-Christiane Schwab (Querflöte und Irische Harfe) und Kaspar-Michael Schwab (Cello), die sicher nicht das letzte Mal hier gastierten.

Heinz-Erich Gödecke entwickelte mit Posaune und Schlagzeug eine beeindruckende Improvisation für Dieter Eidmann, in der er zeigte, was sich aus dem Instrument Posaune  – auch als Antwort auf das Gedicht von Szymborska –  „Ich klopfe an die Tür des Steins“ – herausholen lässt. Die Zuhörer waren beeindruckt, ja betroffen. Er ist ein „gern gehörter Gast“ bei den Ausstellungen Dieter Eidmanns.

Geplant bereits im Mai ist an diesem neuen Kulturort nahe Ferdinandshof schon bald ein „Abend russischer Literatur“, um so dem gegenwärtigen Ablehnungstrend gegen alles „Russische“ eine literarische Antwort zu vermitteln.

Für alle, die gerne singen und wenig Gelegenheit dazu haben, ist ein animiertes „Erinnerungssingen“ geplant. Jeder, der Lust hat, spontan und auf Liedvorschlag mit anderen zu singen, ist eingeladen, dies soll Anfang Juni stattfinden. Auch Kreativwerkstätten für Kindergruppen sollen angeboten werden.

Das Erinnerungsatelier ist an den Wochenenden 14-tägig von 14 bis 18 Uhr geöffnet und nach telefonischer Vereinbarung 039778/20305 gerne mit sachkundiger Führung. Der Eintritt ist frei.

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Die Ankündigung und der Bericht über die Eröffnung im Nordkurier im April 2022

Alle Fotos auf dieser Seite: Angelika Tesch